Gibt es wirklich eine Entrückung vor der Drangsal?

Aus dispensationalistischer Sicht, werden die Gläubigen vor der großen Drangsal entrückt werden und diese nicht die Zeit des Antichristen mitmachen werden.
Dazu berufen sie sich u. a. auf den Vers aus Offenbarung 3,10.
„Weil du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen.“
Hier wird das Wort „Bewahren“ herangezogen, um eine „Vorentrückung“ zu untermauern.
Wir können als Christen, die einzig und allein an das Wort Gottes glauben, sagen, dass die damaligen Sendschreiben an die verschiedenen Gemeinden das heutige Religionssystem darstellen, das in der Vollendung die Hure Babylon sein wird.
So z. B. auch die Gemeinde in Laodizea in Offenbarung 3,15-17.
„Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärst! So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund. Denn du sprichst: „Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts!“ – und du erkennst nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt.
Wenn wir uns heutige Gemeinden so anschauen, können wir deutliche Parallelen dazu erkennen. Namenschristen, „Christen“, die zwar den Namen Jesus benutzen, aber nicht wirkliche wiedergeborene Christen sind. Christen, die immer noch mit der Welt liebäugeln usw.
Bewahren, bedeutet nicht „entrückt“, also weggenommen zu werden. Mose und die Israeliten, wurden in Ägypten auch bewahrt vor den Ereignissen, die über das Land hereingebrochen sind. Sie waren mittendrin und wurden nicht herausgenommen. Dafür aber „bewahrt“.
Sie mussten auch durch eine gewisse Drangsal gehen, bevor sie der Herr aus Ägypten „herausholte“.
Wie sieht es denn mit Christen aus, die aktuell schon Drangsal erleiden und täglich um ihr Leben fürchten müssen? Für diese Christen besteht ja schon Drangsal. Sie werden aber jeden Tag von unserem Herrn bewahrt, dass sie ihren Dienst verrichten können.
Wenn wir 1. Thessalonicher 4,17 lesen, dann ist dort der genaue Zeitablauf beschrieben, wie es in Gottes Ordnung ablaufen wird.
In 2. Thessalonicher 2,1-12 wird auch deutlich, dass zuerst der große Abfall komme und der Mensch der Gesetzlosigkeit sich offenbaren muss, bevor der Herr wiederkommt. Es wird auch sehr eindringlich davor gewarnt, sich nicht verführen zu lassen. Noch schärfer, es werden alle die abfallen, die die Liebe zur Wahrheit (Wort Gottes) nicht angenommen haben. Diese werden der „Lüge“ glauben, weil ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrtums senden wird, weil sie eben nicht die WAHRHEIT angenommen haben, so wie es geschrieben steht.
Die Vorentrückung ist ein Wunschdenken und eine Träumerei, ein hineininterpretieren von Dingen, die so nicht dort zu finden sind. Gottes Wort wird zu Gunsten meiner Wahrheit umgedeutet, um nicht mit dem Gedanken leben zu müssen, „Ich muss durch die Drangsal“. Aber unser Herr gibt seinen Schafen, die er kennt, zu dementsprechender Zeit die Kraft und den Mut, dies auch durchzustehen.
Viele Christen im damaligen Rom wurden den Löwen vorgeworfen und bei lebendigen Leib verbrannt. Welches Anrecht hätten also diese Wunschdenker, dass sie vor all dieser Verfolgung „weggenommen“ werden?
Sind sie besser als die damaligen Christen? Wenn wir die Geschichte betrachten, waren es immer Christen, die eine Drangsal erleiden mussten.
In Matthäus 24,23–27 warnt Jesus selbst davor, zu glauben, er wäre schon da.
In Matthäus 24, 29-39 wird die „geheime oder unsichtbare Entrückung“ komplett widerlegt.
Denn wenn ihn jeder sieht und die Kräfte des Himmels erschüttert werden, kann man nicht mehr von „Geheim“ sprechen.
Auch können wir daraus entnehmen, dass zuerst das sichtbare Erscheinen Jesu nach der großen Trübsal ist und dann das Sammeln der Auserwählten = Entrückung.
Jesus macht dies auch anhand des Feigenbaums deutlich in den Versen 32–40, wo eindeutig zu sehen ist, dass dies komplett Gesagte alles im Zusammenhang steht und der gesamte Abschnitt von einem und dem selben Ereignis sprechen.
Bei diesem Kommen erfolgt auch die Entrückung!
Die Vorentrückungslehre beruht auf einem Menschengemachten (Dispensationalismus)-Modell. (siehe Grafik)
Ein Menschengemachtes Konstrukt, das aber nichts mit der biblischen Wahrheit zu tun hat.